Warm-Up-Aktivitäten zur Prüfungsvorbereitung
Alle Jahre wieder… bereiten sich die Schüler:innen auf ihre Prüfungen vor. Und das mit unterschiedlichen Tempi, wechselndem Tiefgang und variierender Intensität. Um die Lernenden bei der Wiederholung der Inhalte zu unterstützen und um als Lehrkraft einen Überblick über die Meilensteine, Lernerfolge und den Übungsbedarf zu erhalten, bieten sich statt klassischen Abfrageformaten kreative und/ oder interaktive Verfahren an, bei denen die Schüler:innen herausgefordert werden, nicht nur einzelne Inhalte (repetitiv) wieder “auszuspucken”, sondern vor allem in Kontexten zu denken. Gleichsam können Sie als Lehrkraft erkennen, auf welcher Stufe ihre Lernenden gerade stehen: Stufe 1: Kennen sie die grundlegenden Begrifflichkeiten des Themas? Stufe 2: Können sie Definitionen zu diesen Begrifflichkeiten verfassen? Stufe 3: Können sie die Begriffe inhaltlich sinnvoll miteinander vernetzen? Stufe 4: Gelingt es ihnen, eine Anwendungsaufgabe zu lösen, sodass sie die Ergebnisse aus den vorherigen Schritten in Erkenntnisse zu einem konkreten Beispiel überführen können?
1.) Das ist nicht Tabu…
Die gegebenen Beispiele entstammen der Englisch-Prüfungsvorbereitung einer Berufsfachschulklasse, Jg. 10
Vorbereitung: Die Schüler:innen erhalten von der Lehrkraft jeweils einen Begriff aus einem im Unterricht behandelten Themenfeld auf einem Zettel [Beispiel: Themenfeld Elektrotechnik: a socket, a cable, …/ Themenfeld jobs: cook, electrician, …]. Sie notieren auf dem Zettel zwei (oder mehrere) andere Begriffe, die später bei der Erklärung des Begriffs nicht verwendet werden dürfen [Beispiel: Themenfeld Elektrotechnik: a socket -> electricity + plug; Themenfeld jobs: cook -> kitchen, prepare]
Durchführung: Die Klasse wird in zwei (oder mehrere) Teams eingeteilt. Nacheinander ist jeweils ein:e Schüler:in pro Team mit seinem:ihrem Zettel Spielleiter:in. Reihum muss jeweils eine Person aus einem anderen Team muss seinen:ihren Begriff erklären, ohne die angegebene Worte (auch nicht in Variationen - a cook, to cook, cooking utensils, etc.) zu nennen. Punkte erhalten:
- der: die Sprecher:in, dem:der es gelingt, die aufgeführten Begriffe in seiner: ihrer Erklärung nicht zu nennen; Hier überprüft der:die jeweilige Spielleiter:in während der Erklärung
- der:die Erratende, dem es gelingt den gesuchten Begriff als erstes laut zu nennen
Auswertung: Die Lehrkraft notiert die Punkte für die Teams an der Tafel.
Weiterarbeit: Nach dem Spiel notieren alle Schüler:innen aus dem Gedächtnis möglichst viele der zu erratenden Begriffe. Sie schreiben die Beschreibungen dazu auf und/ oder sortieren die Wörter in einen inhaltlichen Kontext (ggf. unter Zuhilfenahme der auf den Zetteln angegebenen Wörter oder anderer Hilfsmittel (Wörterbuch, Lehrplan, Unterrichtsmaterialien, etc.) ein.
2.) Was bin ich (nicht)?
Die gegebenen Beispiele entstammen dem Spanischunterricht des dritten Lernjahres.
Vorbereitung: Die Lehrkraft extrahiert Schlüsselbegriffe aus dem/den Themenfeld/ern [Beispiel: Themenfeld: Metrópolis -> tara de crimenes mortales, migración]
Durchführung: Zwei (oder mehrere) Schüler:innen setzen sich mit den Rücken zur Tafel, die Lehrkraft notiert einen Begriff, den die beiden erraten müssen. Sie dürfen der Klasse allerdings nur Ja/Nein-Fragen stellen. Das Spiel kann auch in Kleingruppen gespielt werden, die Begriffe werden dann auf Karten geschrieben und nicht den Ratenden gezeigt.
Auswertung: Pro erratenem Begriff erhalten die Schüler:innen einen Punkt, diejenigen mit der höchsten Punktzahl nach mehreren Durchgängen gewinnen. Oder: Wem es gelingt, den Begriff innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (z.B. 2 Minuten) zu erraten, erhält den Punkt.
Weiterarbeit: Die Begriffe werden retrospektiv (möglichst präzise) definiert und kontextualisiert. [Beispiel: Migración es un fenómeno que describe el movimiento físico de personas de un lugar a otro. Hay varias razones por la migración, por ejemplo la persecución religiosa o política, la situación económica o familial. Migración es una palabra importante en el contexto de las metrópolis porque atraen a gente de todo el mundo por razones diferentes. En algunas metrópolis hay barrios en los que ciertos grupos étnicos se reúnen, por ejemplo Chinatown en Nueva York.]
3.) Akrostichon
Die gegebenen Beispiele entstammen der Abiturvorbereitung im Leistungskurs Englisch, Q4
Vorbereitung: keine
Durchführung: Die Lehrkraft notiert ein zentrales Schlüsselwort eines Halbjahres oder eines thematischen Moduls in senkrechten Lettern an der Tafel. Die Schüler:innen suchen dazu weitere Begriffe, die sie damit assoziieren, und notieren diese in den waagerechten Zeilen, sodass die ursprünglichen Buchstaben im jeweiligen Wort integriert sind.
Beispiel:
Weiterarbeit: In Kleingruppen oder in der Klasse werden die genannten Begriffe kontextualisiert, d.h. die Schüler:innen beschreiben, warum sie den Begriff notiert haben und/ oder setzen ihn in Relation zu den anderen Begriffen [Beispiel: What happened first, the Declaration of Independence or the Bill of Rights? Why is that logical? Etc.]. Oder: die genannten Begriffe müssen in dieser Reihenfolge in einen Fließtext integriert werden.
Beispiel:
Sprachliche Unzulänglichkeiten werden aufgedeckt und korrigiert, die Ideen werden (im Plenum) auf ihre inhaltliche Richtigkeit geprüft und kritisch diskutiert: Would Trump really say that the American Dream is dead? Were the settlers really the first ones to draft the concept? When was that? Which circumstances led to it? etc.