Sketchnotes
In der Regel gibt es zahlreiche (farbige) Illustrationen in Lehrbüchern. Meistens jedoch dienen sie nur dekorativen Zwecken und haben keine wirkliche Funktion in Bezug auf das Lernen an sich. Dabei sind kleine, simple Zeichnungen - sogenannte Sketchnotes - sehr sinnvoll beim Fremdsprachenlernen, denn sie verbildlichen inhaltliche Konzepte mit wenigen Strichen und schaffen somit Verstehensinseln. So können zum einen das Verstehen gefördert, zum anderen aber insbesondere auch multiple offene Sprechanlässe geschaffen werden.
Man muss kein Zeichentalent sein, um einfache Skizzen hinzukriegen. Verständliche und für den schulischen Gebrauch praktische Vorlagen, die im Nu realisiert sind, bieten die folgenden Bücher, die auf DIESER SEITE vorgestellt und verlinkt werden.
5 Ideen, wie Sie Sketchnotes abseits von Illustrationen in den Unterricht einbinden können
- Gesprächsimpulse im Anfangsunterricht: Fertigen Sie Klebezettel mit kleinen Zeichnungen an, die anschließend als Gesprächsimpuls dienen: z.B. Haus (Wo wohnst du? Wie sieht dein Haus aus? Woher kommst du?), Silhouette einer Person (Wer bist du? Wer ist dein/e Frend/in? Wer ist deine Familie?), Kalender (Welches Datum ist heute? Wann ist dein Geburtstag? Wann waren die Ferien? Was ist dein Lieblingsmonat?), Tennisschläger und Fußball (Treibst du Sport? Magst du Tennis? Kennst du einen berühmten Fußballspieler?), deutsche Flagge (Woher kommst du? Welche Sprachen sprichst du? Was magst du an Deutschland?), etc. Jede:r Schüler:in erhält einen Zettel, die Lernenden begegnen sich im Omniumkontakt und initiieren innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne (z.B. 1-2 Minuten) kleine Dialoge, wechseln auf ein Signal hin das Gegenüber, usw.
- Lektüre verbildlichen: Die Schüler:innen erhalten verschiedene kleine (literarische) Texte und fertigen auf einem separaten Blatt Sketchnotes zu ihrem Text an. Ebenfalls erlaubt sind Symbole wie Smileys oder Pfeile, um Beziehungen darzustellen. Die Bilder und die Texte werden vermischt und es wird versucht, die Originalzuordnung zu finden. Alternative: Jede:r Schüler:in erhält eine Zeichnung und muss versuchen, den Inhalt des dazugehörigen Textes wiederzugeben. Anschließend wird der Versuch anhand des Originals überprüft.
- Flipcharts statt PPP: Die Lernenden wandeln eine bestehende Powerpoint-Präsentation in eine Flipchart-Präsentation um. Dazu entwerfen Sie ein “Drehbuch” ihrer Präsentation, d.h. sie skizzieren die Entwicklung ihres Flipchart-Bildes in mehreren Szenenbildern, denen sie den entsprechenden Sprechtext zuordnen. Zur Hilfestellung können Sketchnotes auf kleine Kärtchen gezeichnet werden; diese werden dann im Laufe des Vortrags auf die Flipchart geklebt (-> so entfällt das schwierigere Live-Zeichnen während der Präsentation).
- Lebendige Geschichten entwerfen: Die Schüler:innen arbeiten im Tandem, ggf. wird die Aktivität zunächst gemeinsam exemplarisch an der Tafel durchgeführt. Schüler:in A zeichnet auf ein Blatt Papier eine simple Sketchnote, z.B. eine Person und sagt dazu einen passenden Satz (z.B. This is Edward. Eso es Eduardo. Voilà Edouard.). Schüler:in B ergänzt die Zeichnung, z.B. durch einen Hut, und den Satz (z.B. Today he is wearing a hat. Hoy está llevando un sombrero. Aujourd’hui il porte un chapeau.). Schüler A fährt entsprechend fort, z.B. durch Ergänzung einer Regenwolke (und der Information: It is raining today. Hoy está lloviendo. Il pleut aujourd’hui.). So entsteht nach und nach ein buntes Bild in Verknüpfung mit einer spontanen Geschichte. Abschließend können die Geschichten schriftlich rekapituliert werden. Oder die Blätter werden ausgetauscht und andere Pärchen müssen eine mögliche Geschichte dazu finden.
- Erstellen von Rätselsätzen: Die Schüler:innen arbeiten mit einem:r Partner:in und nehmen sich einen vorhandenen Text - selbst geschrieben oder aus dem Lehrbuch - vor. Sie ersetzen nach und nach jeweils pro Satz ein Element durch eine Sketchnote, wobei das Gegenüber den Satz immer wieder vorlesen muss (und ihn zum Schluss gänzlich auswendig aufsagen muss, da alle Textelemente durch ein Bild ersetzt wurden. Beispiel: Lukas geht heute nicht zur Schule. Erste Ersetzung -> Schule durch ein entsprechendes Gebäude; zweite Ersetzung -> Lukas durch ein Gesicht; dritte Ersetzung -> geht durch zwei Füße; vierte Ersetzung -> heute durch einen Kalender mit Datumsanzeige; letzte Ersetzung -> nicht durch ein rotes Kreuz. Es steht also da Gesicht - zwei Füße - Kalender - Kreuz - Schulgebäude.