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Ideen und Impulse zur Unterrichtsgestaltung

Lesestoff zum Thema Unterrichts- und Schulentwicklung

Gleich zu Beginn des Jahres - und für den ein oder anderen vielleicht noch für den Rest der Ferien - gibt es interessanten Lesestoff zum Thema Unterrichts- und Schulentwicklung.
“Jede Lehrkraft kann ihren Unterricht aktualisieren und verändern, aber niemand kann Unterricht allein entwickeln.” (Buhren 2012: 21) - diesem Satz begegnete ich bei der Recherche zu meinem aktuellen Buch wieder und wieder. Und er zeigt tatsächlich anschaulich auf, was in der alltäglichen Praxis passiert - und was eben auch nicht: Viele Lehrkräfte sind bemüht, ihren Unterricht immer wieder zu aktualisieren, sie besuchen Fortbildungen, sie lesen sich in Fachliteratur ein und probieren neue Methoden im Unterricht aus. Doch die Frage, die man sich stellen muss, ist, inwiefern diese individuellen Bestrebungen für den eigenen Unterricht, die eigene Lerngruppe(n) zu einem großen Ganzen beitragen, zu einer wirklichen und nachhaltigen Veränderung von Unterrichtssettings und -arrangements, um so Lernprozesse der Schüler:innen zu deren Vorteil zu modifizieren. Und hier wird erkenntlich, dass es dazu gemeinsame kollegiale Bestrebungen und eben auch Veränderungen in den Organisationsstrukturen der Schulen geben muss, damit Unterrichtsentwicklung tatsächlich stattfinden kann.

Meine drei Must-Read-Tipps zu diesem Thema:

1.]

"10 Dinge, die ich an der Schule hasse - und wie wir sie ändern können” - so heißt der vielversprechende Titel der neuesten Publikation des Lehrers und Blogger des Jahres 2022 Bob Blume. Er umreißt in 10 Kapiteln konstruktiv, klar und zuweilen zynisch wie das deutsche Bildungssystem funktioniert - oder eben auch nicht, was es benötigt, um Bildung in Deutschland neu zu denken und er gibt Impulse, wie dies passieren könnte. Urteil: Angenehm und flüssig zu lesen, realitätsnah: Nicht-Lehrkräfte staunen zuweilen, Lehrkräfte finden sich sicherlich wieder!

2.]

Die neue Reihe Upgrade 21st Century Skills des Klett Kallmeyer-Verlags, insbesondere der im Dezember erschienene erste Band Kollaboratives Lernen. Der Autor Björn Nölte stellt hier gekonnt  wesentliche und anschauliche Aspekte kollaborativer Arbeit im Unterricht und bei Unterrichtsentwicklungsarbeitsprozessen heraus. Stets gibt es praxisnahe Beispiele zur Illustration, Checklisten mit (selbst)kritischen Fragen für Lehrkräfte und außerdem Beiträge von zahlreichen Gastautoren, die ihre Perspektiven und Expertise einbringen. Urteil: Ansprechendes Layout, auch zum Querlesen wunderbar geeignet, überzeugende Praxisbeispiele!

3.]

Die Fachzeitschrift Lernende Schule aus dem Friedrich-Verlag: Hier werden praxisnahe und -erprobte Anregungen für nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung gegeben. Jedes Heft hat einen thematischen Fokus und beleuchtet in mehreren Fachartikeln (teilweise mit umfangreichen Materialbeigaben) aus der Feder erfahrener schulpädagogischer Expert:innen diesen Schwerpunkt. Das aktuelle Heft (100/22) beschäftigt sich beispielsweise mit dem Thema “Herausforderung Zukunft”. Es geht um eine Skizze des deutschen Bildungssystems im 21. Jahrhundert: Dazu gibt es konkrete Vorschläge und Anregungen aus der Praxis, wie Entwicklungsarbeit zu mehr Teilhabe, Partizipation und Inklusion für Schüler:innen beitragen kann und welche Ressourcen auf Unterrichts- und Schulentwicklungsebene strategisch und systematisch erkannt und genutzt werden können, um Bildung im 21. Jahrhundert effektiv und nachhaltig zu gestalten. Urteil: Vielseitige Artikel, praxisnahe Beispiele, viel Stoff zum Stöbern!

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