sprachdidaktik-sobel 

Ideen und Impulse zur Unterrichtsgestaltung

Ein Mini-Maker-Space zum Jahresbeginn

Was ist ein Maker Space?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Raum (Space) , in dem Personen als Macher (Maker) tätig sind: Es wird etwas getan, gewerkelt, kreiert, gebaut, erstellt, geschaffen. Im schulischen Kontext wird damit ein (virtueller) Lernraum bezeichnet, in dem die Schüler:innen die Möglichkeit haben (meist projektbezogene) Lernprodukte zu erstellen. Dazu stehen Ihnen vielfältige gestalterische Hilfsmittel und Unterstützungsmöglichkeiten (personaler, organisatorischer und physischer Art) zur Verfügung.

Steckbrief Maker Space

  • Zahlreiche Handlungsoptionen durch offenes Setting und Materialvielfalt
  • Keine konkreten Arbeitsaufträge; diese werden im Rahmen der Entstehung des Produkts durch die Lernenden selbst generiert
  • Freiräume für die Schüler:innen, nicht nur in Bezug auf die Produkt-, sondern auch bezüglich der Prozessgestaltung
  • Möglichkeiten zur Projektarbeit und somit zum eigenverantwortlichen und selbstgesteuerten Lernen
  • Realisierung der 4K: Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration

Was zeichnet einen Maker Space aus?
Micha Pallesche, Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule Karlsruhe, beschreibt die Möglichkeiten von Maker Spaces wie folgt:


[Klick aufs Bild = Link zum Video "Makerspace als Ort der Unbestimmtheit"]
Einige Schulen haben einen physischen Raum kreiert, in dem Schüler:innen in einer Art offenem Lernlabor experimentieren dürfen. Beispiele für gelungene Maker Spaces finden sich in den folgenden Videos [Ein Klick auf den jeweiligen Schulnamen öffnet das Video]:
-> Die Richtsberg-Gesamtschule Marburg (D)
-> Die Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim (D)
-> Die Volksschule Wigoltingen (CH)

Ein eigener Mini-Maker Space?
Maker Spaces müssen nicht immer groß angelegt sein, d.h. es braucht nicht notwendigerweise viel (teures) Equipment und einen speziellen physischen Raum. Auch im Rahmen traditionellen Unterrichts kann ein Maker Space durchgeführt werden, wie der folgende Impuls aus dem Fremdsprachenunterricht zeigt:

  • Bitten Sie die Schüler:innen jeweils einen zufällig ausgewählten Gegenstand/ein Foto davon von zu Hause mitzubringen. Abwandlung: Jede:r Schüler:in erhält ein Adjektiv auf einem kleinen Zettel; dieses soll zum gewählten Gegenstand passen.
  • Lassen Sie das Objekt in der Fremdsprache beschriften (z.B. mit Geschenkanhängern) und sammeln Sie dann alle Gegenstände in einer Kiste.
  • Alternativ können Sie auch selbst eine Kiste mit zufälligen Gegenständen packen. Die Beschriftung in der Fremdsprache könnte dann als erster Schritt der Annäherung an die Gegenstände passieren.
  • Die Schüler:innen bilden Gruppen à 3-4 Personen und nehmen sich mindestens einen Gegenstand aus der Kiste.
  • Formulieren Sie keinen konkreten Arbeitsauftrag, sondern geben Sie nur eine Zeitvorgabe mit (je nach Lerngruppe, z.B. 20, 30 oder 40 Minuten). Nach Ablauf der Zeit soll vor der Klasse ein Ergebnis präsentiert werden.
  • So entstehen beispielsweise bebilderte Assoziationsnetze, gemalte Bilder oder Zeichnungen, Fotos oder Fotostories, Gedichte, innere Monologe, Kurzfilme, Geschichten, Lieder, Rollenspiele, Vokabellisten oder -netze,…
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